Ich finde es schön, dass hier nochmal frischer Wind reinkommt.
Für 2025 und 2027 habe ich nach der Prognose nun neue Vergleichswerte ausgerechnet und war tatsächlich etwas schockiert.
Mir wurde ja eine Eingruppierung in E9b Stufe 2 angeboten. Da ich in einer psychiatrischen Klinik arbeite, erfolgt die Eingruppierung pauschal in P8 Stufe 2.
Das sind ein bisschen weniger als 200€ mehr zugunsten von E9b. Netto kaum spürbar, aber in der Rechnung noch gut zu „vertragen“.
Mit einer Fachweiterbildung (700 Stunden) erfolgt die Eingruppierung in P9/2. Inklusive Pflegezulage in Höhe von 130€ ergibt sich hier ein Wert von 4013,65€ (Vergleich zu E9b/2 3929€).
Ein BA Studium mit 180 CP entspricht rund 5400 Stunden. Wird die Ausbildung mit 90 CP anerkannt, sind es immer noch signifikant mehr Stunden in Höhe von 2700.
2000 Stunden mehr. Insgesamt also fast 4 Fachweiterbildungen vom Umfang der Stunden.
Trotzdem ist der Verdienst in P9 rund 50€ höher als in E9b, während in der Stellenbeschreibung Aufgaben verlangt werden, die die Verantwortung in P9 überschreiten (Fortbildungen erstellen und halten, stationsübergreifend EBN praktizieren, Konsile abhalten, Mirarbeitende schulen).
Die Hebammen werden mit und wegen dem BA Abschluss nun in P11 eingruppiert (4429,33€ inkl. Pflegezulage).
Dies wurde hart erkämpft vom Berufsverband der Hebammen. Die sind uns in der Akademisierung und der Tarifverhandlung massiv überlegen. Da muss ich wirklich meinen Hut ziehen. Gleichzeitig frage ich mich, warum so wenig Empörung und Genügsamkeit besteht.
E9b ist kein fairer Lohn für eine akademische Ausbildung.
Die Stadt Düsseldorf gruppiert Erzieher:innen nach Abschluss der Ausbildung und einer 160 stündigen Weiterbildung in S9 ein. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Nur scheint der Wille zu fehlen - oder die Forderung.
Schluss mit Genügsamkeit. Wir müssen für faire Löhne kämpfen und sie einfordern. Wir müssen rechnen und hinterfragen, vergleichen und Stunk machen. Das ist der Weg zu mehr Geld. Akademisierung muss sich monetär lohnen.