Ich kann @Kochpit gut verstehen und auch deine Argumente @Minush.
Im Sinne des Personalmixes mag das alles sein, insbesondere weil es PeBeM gibt und die Versorgung teurer wird mit besser qualifiziertem Personal.
Und dass das in der Realität anders aussieht, ist mir durchaus bewusst. Ich hab selbst in der Langzeitpflege gearbeitet und kann ein Lied davon singen allein als examinierter den Hut aufzuhaben.
Gleichzeitig muss ich aber auch mal daran erinnern, dass diese Realität, pber die wir hier sprechen, ja nicht entstanden ist, weil sie so eingefädelt wurde. Also das hat sich ja nicht so entwickelt, weil Gott das wollte, sondern diese Zustände haben wir, weil man einfach zu viel Zeit verpennt hat. Sich dann hinzustellen und zu sagen „naja, ist eben die Realität und darum müssen wir das jetzt so machen“, halte ich für falsch. Man muss doch den ganzen Mist nicht als gegeben hinnehmen, sondern kann doch an solchen Scheidewegen, wie jetzt im Rahmen einer solchen Debatte um die Assistenzausbildung, mal klare Kante zeigen.
Und @Minush, Ich kenne diese Menschen auch. Tolle Biografien dabei. Auch wi du es schilderst, ehrenwert. Frage mich nur, warum häufig Menschen mit solchen Biografien ausgerechnet in einen Bereich kommen können, wo so viel Wissen erforderlich ist. Du hast es selbst geschrieben:
Wenn wir hier über Verantwortung sprechen wollen, dann gehört dazu auch das Wissen und die Kompetenz, diese Verantwortung in vollem Umfang übernehmen zu können. Und nicht, dass einige die volle Verantwortung haben und manche eben nicht. Und dann sind wir wieder bei der Realität: ist ja schön, wenn wir da Abstufungen haben in den Tätigkeiten, aber die werden ja so nicht gelebt. Alle machen alles, wissen wir doch alle sehr genau. Wer das verneinen kann, werfe den ersten Stein.
Und aus diesen Gründen halte ich es für unfassbar falsch, die Assistenzausbildung aufzuweichen und die Zugangsvoraussetzungen auch noch herabzustufen. Wir brauchen uns über das Image „Pflege können alle“ nicht wundern, wenn alle in die Pflege gehen können. Das macht den Beruf extrem uninteressant, weil es suggeriert, dass kein besonderes Fachwissen erforderlich ist.
Wir tun sehr gut daran, das Image der Pflege dahingehend zu verbesser, dass wir immer weiter danach streben, ihn zu professionalisieren und die beschriebene Verantwortung wirklich zu übernehmen. Das aufzuweichen ist aus meiner Sicht der absolut falsche Weg.
Bin da zu sehr Idealist, das mag sein. Sorry dafür.