Bald ist Bundestagswahl, und die Weichen für die Zukunft werden gestellt – auch für die Pflege. Pflegefachassistenz, Pflegekompetenzgesetz und dann ist da auch noch dieses APN-Gesetz.
Aktuell gibt es Streit, weil man aus der AMpel nichts mitnehmen möchte, die CDU ist auf dem Weg, wieder ihre eigenen Dinge einzubringen.
Mich interessiert Eure Meinung!
Welche Themen sind euch besonders wichtig? Wie bespielt ihr das Thema der Wahl mit Fokus auf Pflege in den Teams oder im Umfeld? Wie können wir unseren wertvollen Teil dazu beitragen?
Hallo Christian!
Mich ärgert das sehr, dass die Gesetze unter dem Ampelbruch leiden. Ich hatte mir ein paar Besserungen gewünscht und denke nicht das diese warten können. Gerade das Pflegeassistentzgesetz und das PKG dulden eigentlich keinen Aufschub.
Und die Forderung aus den Reihen der Union jetzt das die Pflegefachassistent:innen der Zukunft nicht „weltfremde“ 18 Monate ausgebildet werden sollen finde ich bezeichnend. Hier wird mit Personalmangel argumentiert.
Statt einen vernünftigen Skill/Grade-Mix aufzubauen schicken wir dann maximal unterqualifizierte Personen in die Patient:Innenversorgung, denen man in irgendwas zwischen 6 Monaten und einem Jahr nichts als verrichtungsorientiertes Basiswissen vermittelt, um sie dann auf dem Arbeitsmarkt auszunehmen.
Traurig. Aber was anderes hätte ich von der Union hinsichtlich Pflege nicht erwartet.
Max, ich steh da ganz bei dir und was wir von der Union zu erwarten haben, hat die Historie ja etwas gezeigt. Klar, gab auch Lichtblicke, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Thema Pflege und Gesundheitsversorgung nur bei denen angekommen ist, die sich auch damit auskennen. Ansonsten interessiert das einfach niemanden. Entweder ist das ein lausiges Thema, womit man sich nur die Finger verbrennt und kein Geld zu holen ist, oder es ist einfach immernoch nicht angekommen, dass das Thema wichtig ist.
Man könnte uns ja unterstellen, dass wir im Thema sind und deshalb das als wichtig empfinden. Aber irgendwie stehen alle Zeichen darauf, dass sich auch die damit mal auseinandersetzen sollten, die davon noch nichts gehört haben.
Ich verstehe es nicht und hoffe, dass zügig die Gesetze durchkommen im neuen Jahr. Und damit die Union da was mitreden kann, brauch sie erstmal die Stimmen und die Lust dann auch den Vorschlag einzubringen und dann die Mehrheit, das umzusetzen. Bis dahin passiert ja noch einiges
Mir wäre zuvorderst an kompetentem Personal gelegen, welches das Wohl der Menschen im Blick hat. Weniger das Wohl der Wirtschaft oder des Staatsapparetes.
Dahingehend argumentiere ich auch im Kollegium: man möge doch bitte die Vernunft als Grundlage der Entscheidung nutzen. Das reicht meist schon für eine kleine Diskussion.
Von der Übergabe könnte ich mir natürlich einen Blick auf Bundestagskandidaten mit pflegerischem Hintergrund wünschen.
Das PKG könnte ja in die Richtung gehen. immerhin hat das Bundeskabinett dazu ja schonmal den Weg frei gemacht. Wie das weitergeht, bleibt erstmal offen.
Die Übergabe wird das so schnell nicht hinbekommen, können es aber versuchen. Immerhin ist de Zeit sehr knapp
Noch einen Monat und dann dürfen/sollen/müssen/können wir wieder unsere Kreuze setzen, wobei der Ausgang schon sehr vorgezeichnet scheint.
Dennoch denke ich, dass wir einfach nicht müde werden dürfen. Ich glaube nicht, dass wir unsere Themen zeitnah so stark und prägnant platzieren können, dass Sie relevant für die Wahl werden können (s. Wahlprogramme der einzelnen Parteien).
Ich glaube dennoch, dass eine aktive Organisation in Interessenverbänden (Berufsverbände, Kammern, Parteien) viel stärker von Pflegenden fokussiert werden muss, um einen stärkeren Einfluss gewinnen zu können. Gerade weil wir uns mit den Themen auseinandersetzen ist es „imperativ“, dass die Wichtigkeit von Pflege zeitnah in die Reihen der Politik, ebenenübergreifend, klar wird.
Ich persönlich würde mir ein klares Commitment zur Hochschulich fokussierten, primärqualifizierenden Pflegebildung sowie einer Stärkung von Forschungsstrukturen in der Pflegewissenschaft und mit anderen Disziplinen wünschen.
Danke für den Beitrag. Ein derartiges Engagement ist wichtig!
So wie ich das mitbekommen habe, wird das Update mit @Lukas, @Max und @Michelle die Programme mal aufarbeiten.
Eventuell wird es dazu dann auch ein Video geben, das ist aber noch unklar. Vorbereitungen laufen zumindest mal
So können wir etwas helfen und Transparenz bringen.
Personal das Bock hat auf den Beruf, sinnvoll wäre es wenn diese dann auch noch der Deutschen Sprache in Wort und Schrift folgen können.
Wir brauchen eine Regierung die sich mit den Krankenkassen, Rentenkasse und der Pflegekasse gemeinsam an einem runden Tisch setzen.
Privatisierung von Kliniken und Heimen bringen uns nicht weiter, was wir Kräfte brauchen ist Zeit für die Versorgung, angepasste Entlohnung und ein funktionierendes Arbeitsumfeld
Da sind jetz ganz schön viele Themen drin. Man könnte mal drüber nachdenken, das System der Pflegekassen abzuschaffen, anstelle dran rumzuschrauben
Ob uns die Privatisierung nicht weiter bringt, wäre diskutabel. Ich verstehe, was du meinst und sehe das auch wie du. Allerdings könnte man ja auch das Gedankenmodell des Marktes bemühen. Wenn wir einen funktionierenden Markt für Gesundheit und Pflege haben, würde die Qualität vermutlich eine bessere sein, weil der Marktmechanismus auch die Qualität berücksichtigt. Einfacher: Nachfrage bestimmt das Angebot und wenn die Nachfrage nach mehr Qualität vorhanden ist, würde die vielleicht eher geboten werden, weil daran ja der Erfolg des Unternehmens hängt. Fraglich ist eben, ob die Qualität gut sein kann, wenn es verstaatlicht wird, denn die finanziellen Ressourcen sind dann ja eher begrenzt und beruhen auf Steuermitteln.
Das ist ähnlich wie das Dilemma mit der Bahn: wenn man sie privatisieren würde, würde sie eventuell noch teurer werden, aber sie käme eventuell pünktlich, weil sonst niemand mehr Bahn fahren würde.
Das ganze ist natürlich extrem komplex und so einfach nicht darstellbar, gleichzeitig ist die Forderung nach weniger Privatisierung auch mit der Frage verbunden, wie es denn dann finanziert werden soll. Und ich fürchte, dass es da nur wenige Antworten zu gäbe.
Hi Leute,
Ich finde es gar nicht leicht für diese Wahl eine gute Entscheidung zu treffen. Trotz hören des Pflegeupdates, wahlomat und pflegomat weiß ich immer noch nicht genau was ich wählen soll. Zwischen folgenden Parteien kann ich mich nicht entscheiden: SPD, Grüne und Linke. Was denkt ihr? Welche dieser Parteien ist die beste Wahl um die Pflege voranzubringen?
Gerne auch mit Begründung.
LG Chris
Das ist eine schwierige Frage, die man dir vermutlich nicht beantworten kann. Aber man kann ja einige Gedanken dazu mitnehmen.
Ich würde mich erstmal fragen: geht es dir um die Verbesserung der Versorgung oder um die Entwicklung des Berufes oder um die Gestaltung der Sozialabgaben, usw? Je nachdem, was dir da wichtig ist, kannst du schonmal Unterschiede treffen. Da eben das, was dir gut gefällt und du auch für realistisch ansiehst. Nicht alles, was im Programm steht, ist so leicht umsetzbar, denn eines ist sicher: alle diese Parteien werden in Koalitionen regieren und wer am Ende das Thema Gesundheit maßgeblich mitgestaltet, liegt in der Zukunft.
Ein nächster Punkt ist deine Präferenz: Also was ist dir im übergeordneten auch wichtig? Vielleicht hat die Linke gute Sachen zur Gesundheit, aber das wird ja nicht hauptsächlich deine Wahlentscheidung beeinflussen. Vielleicht sind es Steuern, Kitas, Bildung, usw. die schwerer wiegen. Das musst du für dich wissen.
Und zuletzt: pragmatisch bleiben. Welche Stimme hilft am meisten, um den Parteien zu helfen, Koalitionen zu bilden und die Rechten rauszuhalten? Kannst Links wählen - kommen die nicht rein, fehlt die Stimme bei den Grünen oder der SPD. Auch mitüberlegen: Können Direktmandate dazu führen, dass die Rechten weniger Sitze bekommen? Also Unterscheiden zwischen Erst- und Zweitstimme. Beispiel: Hier in Osnabrück macht es keinen Sinn Reichinnek direkt zu wählen, weil sie über die Partei sowieso in den Bundestag kommt. Meine Stimme wäre also bei einer anderen Partei besser aufgehoben.