Aktuell wird in der Regierung debattiert, ob man den Pflegegrad 1 abschaffen solle. Das würde aktuell rund 860.000 Personen betreffen. Warken hat sich dazu bisher bedeckt gehalten, die SPD ist da eher gegen (wobei ich deren Meinung eher nicht ernstzunehmend finde) und Laumann aus NRW zeigt sich ebenfalls bereit, darüber nachzudenken.
Nun gibt es ja hier viele Menschen mit viel Expertise und ich möchte mal in die Runde fragen:
Welche Alternativen würde es geben?
Wir reden von einem Loch von ca. 1,8 Mrd. Dass die sich woanders auch einsparen ließen ist klar, fraglich ist, ob das die Argumentation leiten sollte. Und, was ich mich frage: sind denn Menschen später in andere Pflegegrade eingestuft worden? Also konnte der PG1 die weitere Pflegebedürftigkeit „bremsen“? Das wäre ja zu prüfen. Weil wenn nicht, könnte es ja auch legitim sein, das Geld einzusparen. Zumindest aus dem Blickwinkel der Pflegebedürftigkeit. Dass Angehörige damit entlastet werden, ist ja nochmal ein anderer Punkt.
Welche Ideen und Meinungen habt ihr?
Moin, die Einsparung ist heftig übertrieben. PG 1 kostet tatsächlich aktuell 600-700 Mio. in D. Also ca. 1/3. Das RWI soll zur Herleitung alle potenziellen Kosten herangezogen haben….
Streichung PG 1 wäre grob fahrlässig bzw. mutwillige Gesundheitsgefährdung Vulnerabler
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Hast du dazu eine Quelle? Denn offizielle Medien berichten von dieser Zahl nichts.
Heute im Spiegel stand 640 Mio./Jahr.
Bin in Landesbehörde zum Thema Pflege tätig. Da wurde das direkt nach Veröffentlichung thematisiert.
Viele Grüße!
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Liebe Alle,
Ich habe keine Lösung, aber man muss sich als Gesellschaft fragen für was und wen man das Geld ausgibt. Ein Fakt ist ja es gibt mehr pflegebedürftige als Geld, auch in Zukunft… Hinter jedem Fall stehen Menschen und ihre Geschichten.
Schhwieriges Thema
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Moin!
Ich weiß nicht, ob es ein gesellschaftliches Thema ist. Ich denke schon, dass wir uns im Kollektiv einig darüber sind, dass wir Leistungen haben wollen, wenn Menschen pflegebedürftig werden. Kann mich grad nicht daran erinnern, dass jemand gefragt wurde, um den PG1 abzuschaffen.
Ich glaube nicht, dass es mehr pflegebedürftige als Geld gibt. Offenbar können wir uns ja auch Masken-Deals für mehrere Milliarden leisten, an deren Ende nichtmal ein Schuldeingeständnis steht oder der Wille, das aufzuarbeiten. Wir sprechen hier aktuell von (offiziell) 1,8 MRD Euro, die an anderer Stelle in mehrfacher Menge reingeholt werden könnten. Man muss es nur wollen.
Ja das stimmt.
Wo ein Wille, da ein Weg!
Die Kürzung/ Streichung einfach zu beschließen geht nicht.
Trotzdem habe ich das Gefühl umd nehme das auch oft in der Praxis wahr, dass Leistungen an Stellen bezahlt werden die Fragwürdig sind und auf der anderen Seite bekommen Menschen nach einem Intensivaufenthalt mit sichtbarem Pflegebedarf nicht immer eine vorläufigen PG…
Und da trifft es schwer belastete Familien in extrem Situationen. Es kommt manchmal der Anschein auf als müsste der MDK Mitarbeiter/ in das höchstpersönlich bezahlen.
Was ich damatisch finde ist das in PG1 die Angehörigen oft die Pflege übernehmen und das Geld für den Ausfall und den Aufwand auch im Hinblick auf eine Rente und Erwerbstätigkeit unzureichend ist.
In meinen Augen wird oft mit zweierlei Maß gemessen, im Gesundheitssystem; von der generellen politischen Situation mal ganz abgesehen. An der Stelle kann man die Kinder mit Bildung und Perspektiven gleich mitdiskutieren, statt ist Krieg zu invenstieren….
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Wir sind da auf einer Seite. Was mich an dieser gesamten Debatte jedoch auffällig stört ist, dass wir stetig darüber sprechen, Menschen, die offenbar was brauchen, was wegzunehmen. Wir sprechen stetig darüber, Sozialleistungen zu kürzen. Das ist ja Quatsch. Denen was zu nehmen, die nichts haben, ist ja sinnlos.
Allerdings ist die Lage nunmal so, und wenn man nicht Aktivist ist und dem ganzen ein Schnippchen schlagen möchte, muss man damit irgendwie umgehen. Und da frage ich mich: was tun?
Es kann ja keine Lösung sein, sowas einmal alle 4 Jahre an der Wahlurne zu entscheiden.
Und das Problem ist doch: wir sprechen jetzt über 1,8 mrd. Was ist denn in 10 Jahren? Wem nehmen wir denn dann was weg? Dann wird die Lücke größer sein. Darauf muss es doch jetzt Antworten geben.
Mich macht das wütend.